5. Februar 2020 Nutzungskontextanalyse von ProContext führt zum erfolgreichen Launch einer interaktiven Schlaganfallbegleitung

Ein Beispielprojekt das zeigt, wie Nutzungskontextanalysen die Lösungsentwicklung beschleunigen

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Erfahren Sie folgend, wie wir von buedingen medical solutions GmbH im letzten Jahr geholfen haben, den Nutzungskontext bei der Schlaganfallbetreuung zu analysieren und die wirklichen Erfordernisse der Benutzer für einen erfolgreichen Launch einer webbasierten Infoplattform zu identifizieren.


Vorstellung des Kunden und des Projektziels

In Deutschland erleiden jährlich 270.000 Menschen einen Schlaganfall, Tendenz steigend. Dabei herrscht bei betroffenen Patienten zusätzlich ein erhöhtes Risiko, einen Folgeschlaganfall zu erleiden. Eine individuelle Nachbetreuung ist unter den aktuellen medizinischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nur begrenzt gewährleistet.

Genau hier sieht unser Kunde von buedingen medical solutions GmbH (vbms) ein großes Optimierungspotential und hat sich das Ziel gesetzt, die Nachbetreuung von Patienten sowie die Prävention bei Risikopatienten nachhaltig mit einem neuen Medizinprodukt zu optimieren.

Um herauszufinden, für welche Benutzer und deren Aufgaben eine technische Unterstützung bei der Schlaganfallbetreuung im ersten Schritt am sinnvollsten ist und welche Erfordernisse in Bezug auf die Umsetzung eines interaktiven Systems existieren, hat vbms Anfang 2019 ProContext mit der Durchführung einer Nutzungskontextanalyse und des User Requirements Engineering beauftragt.

Ausschlaggebend für die Beauftragung war, dass vbms die Methodik der menschzentrierten Gestaltung bzw. die Vorgehensweise von ProContext schon im Vorfeld bekannt war und vbms deswegen überzeugt war, dass durch eine Nutzungskontextanalyse die Entwicklung einer Lösung (im Sinne eines Minimal Viable Product / MVP) am zuverlässigsten vorangetrieben werden kann. durch eine analytische und systematische Betrachtung des tatsächlichen Bedarfs von Benutzern am sinnvollsten wirtschaftliche und strategische Entscheidungen für ein neues Produkt zutreffend getroffen werden können.

Unsere Aktivitäten im Projekt

Von März bis Juni 2019 haben zwei Human-Centered Design Experten von ProContext vbms mit folgenden Aktivitäten im Projekt unterstützt:

  • Alle im Kontext des Schlaganfalls relevanten Benutzergruppen und deren Ziele identifizieren
  • Eine Serie von Kontextinterviews mit relevanten Nutzergruppen planen, durchführen und dokumentieren
  • Aufgabenmodelle für die Kernaufgaben der Nutzergruppen erstellen
  • Nutzungskontextbeschreibungen in Form von Ist-Szenarien, Personas und User Journey Maps erstellen
  • Durchgeführte kontextuelle Interviews in Hinblick auf implizite Erfordernisse analysieren
  • Informationsarchitektur und Navigationsstruktur für einen Low-Fidelity Prototyp erstellen

Alle Ergebnisse wurden dem Kunden projektbegleitend und nachhaltig in einem webbasierten Human-Centered Design Tool zum Herleiten, Dokumentieren und Strukturieren von Nutzungsanforderungen bereitgestellt und zu Projektende präsentiert.

Wie vbms konkret von unseren Leistungen profitierte

Durch die Analyse des Nutzungskontexts bei der Schlaganfallbetreuung konnte festgestellt werden, …

  • welche Benutzergruppen es im Kontext von Schlaganfallbetreuung wirklich gibt und welche unterschiedlichen Ziele sie tatsächlich haben
  • bei welcher Benutzergruppe der größte Unterstützungsbedarf im Kontext der Schlaganfallbetreuung vorhanden ist bzw. wo eine Unterstützung kurzfristig den größten positiven Einfluss hat
  • welche Erfordernisse aufgrund physischer und psychischer Einschränkungen der Betroffenen erfolgskritisch sind bei der Gestaltung der Lösung
  • welche Aufgaben von Benutzern die höchste Priorität haben für eine Unterstützung durch ein interaktives System

Die Beschreibungen des Nutzungskontextes anhand von Ist-Szenarien, Personas und User Journey Maps haben den Projektbeteiligten und Investoren eindrucksvoll die prekäre Situation von Schlaganfallpatienten und deren Angehörigen vermittelt.

Durch das systematische und nachvollziehbare Identifizieren von Erfordernissen und den damit zusammenhängenden Erkenntnissen, …

  • konnte vbms mit großer Sicherheit und ohne Umwege direkt im Anschluss in die Umsetzung einer Gestaltungslösung gehen
  • konnte eine im ersten Schritt einfachere und schnell umsetzbarere Unterstützungslösung identifiziert und entwickelt werden: webbasierte Infoplattform für Patienten und Angehörige


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Wie Benutzer (Patienten und deren Angehörige) von der webbasierten Infoplattform profitieren

Betroffene Patienten können sich mithilfe der für sie didaktisch aufbereiteten und audiovisuell optimierten Inhalte auf der Infoplattform darüber informieren, was sie eigentlich für eine Krankheit haben und wie es in Bezug auf eine Behandlung weitergeht. Dabei ist das Ziel, einen für die weitere Gesundheit förderlichen Umgang mit der Krankheit zu erlernen und die eigene Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Angehörige von Patienten erhalten auf der Infoplattform Informationen darüber, wie man sich am besten gegenüber dem Patienten verhält, wie man einen Notfall erkennt und was man für sich selbst in dieser Situation tun muss, um das eigene Wohlergehen zu fördern.

Bild von Gründering und CEO Corinna von Büdingen „Das Besondere an der Zusammenarbeit mit ProContext war, dass selbst Experten aus unserem Ärzteteam erst über die Ergebnisse der Analyse begriffen haben, was Patienten wirklich benötigen und wir das dann 1:1 so umgesetzt haben.“

Corinna von Büdingen (Gründerin und CEO der vmbs GmbH)